Unsere Siedlung entstand Ende der Zwanzigerjahre und ist trotz des Kraftwerks Greifenstein auch heute noch ein Hochwassergebiet.
Die Siedler rodeten die Au, steckten ihren Grund ab und pachteten die Flächen entweder von Bauern oder von der Gemeinde Greifenstein bzw. Altenberg.
Es waren erholungssuchende Wiener, belächelt von den Einheimischen, die mit diesem Hochwassergebiet und den vielen Gelsen nichts anfangen konnten.
Die ersten Badehütten bestanden aus einem Raum, in dem man seine Badekleidung deponieren konnte, bevor man mit dem „Bäderzug“, der in Greifenstein endete, wieder nach Wien fuhr.
Luxusausführungen der Badehütten hatten noch einen zweiten Raum mit Kochstelle.
Viele Jahre kamen die Siedler, bepackt mit ihrem Hausrat und Bettzeug im April/Juni in die Badesiedlung, kurze Zeit später fuhren sie wegen Hochwassers wieder nach Wien.
Die reißenden Hochwässer der Donau waren gefürchtet, ebenso der Schlamm, der dann zurückblieb und in der Sonne steinhart wurde. Die anschließende Gelseninvasion war eine Plage, sie machte einen Aufenthalt im Freien oft zur Qual.
Zur Ferienzeit kam man wieder, um wenige Tage später wegen neuerlichen Hochwassers wieder nach Hause zu fahren.
Trotzdem entstanden hier mit der Zeit ca. 730 Badehütten. Stromgemeinschaften wurden gegründet, Straßen selbst angelegt und gebaut.
Durch das Kraftwerk Greifenstein, das 1984 fertiggestellt wurde, entspannte sich die Lage, da die Donau verlegt wurde und hier ein Altarm entstand.
Es gibt hier viele Einfamilienhäuser, zwar weiterhin auf Stelzen und ohne Aufenthaltsräume im Untergeschoß, aber man darf jetzt hier ganzjährig wohnen.
In größeren Abständen gibt es noch immer Hochwasser, aber ohne Schlamm, meistens nur aufsteigendes Grundwasser.
Wir lieben unser kleines Paradies und möchten es gegen kein anderes tauschen. Im Sommer besuchen uns viele Badegäste aus Wien und aus der näheren Umgebung.